Venus, Beamte, Schriftsteller | Alexandra Gogler |
Saturn | Andrea Volkenand |
Sonne, Jungfer | Anja Bauer |
Diplomat, Straßensänger, Wachmann | Jennifer Seidel |
Diplomat, Straßensäger, Sekretärin | Melanie Schönau |
Mond, Prof. Guck | Sabine Heinz |
Papagei, Dieb, Winnie Winston | Silvana Nowak |
Fotograf, Mrs. Rockford | Susann Todtenhöfer |
Der Führer, Mr. Rockford | Christopher Stange |
Mars | Julian Heinemann |
Komet, Weltuntergangsprediger, Selbstmörder | Michael Fritz |
Konzept & Regie | Sabine Heinz |
Souffleuse | Nadine Freystadl |
Technik | Tommi Griebel |
Maske | Franka Göpel |
Maske | Cornelia Haas |
Die Erde ist krank! Sie hat Menschen. Die Sonne beschließt mit den anderen Planeten durch einen Kometeneinschlag die Erde zu vernichten oder wenigstens vom "Ungeziefer Mensch" zu befreien. Die Kunde vom drohenden Weltuntergang verbreitet sich schnell in der Welt. Und was machen die Menschen angesichts der drohenden Apokalypse? Professor Guck, der mit seiner Erfindung den Kometen ablenken und die Welt retten könnte, findet weder Gehör noch Unterstützung und schon gar keine finanzielle, um seine rettende Erfindung zu bauen. Soyfer zeigt hier witzig und spritzig, wie verschiedene Menschen mit dem nahenden Ende umgehen: ein Führer, Diplomaten, Beamte, eine Jungfer, Straßenkünstler, ein Dieb, ein Selbstmörder und ein Millionär, der mit einem Raumschiff dem Untergang entfliehen will...
Zum Autor:
Jura Soyfer wurde am 8. Dez. 1912 in Charkow geboren. 1920 floh die Familie vor der bolschewistischen Revolution und kam 1921 nach Baden bei Wien, später wohnte die Familie in Wien. Mit 15 Jahren wirkte er bei der Agitpropgruppe "Blaue Blusen" mit und mit 17 wurde er Mitglied des politischen Kabaretts der Sozialdemokraten. Er schrieb für die "Arbeiter-Zeitung" und für die sozialdemokratische Wochenschrift "Der Kuckuck". Bald begann er die Arbeit an seinem Roman "So starb eine Partei". 1937 wurde er durch eine Verwechslung mit einem Funktionär der Kommunistischen Partei festgenommen. Da man gegen Jura Soyfer genug belastendes Material fand, wurde er für drei Monate inhaftiert. Bei dem Versuch, nach seiner Entlassung auf Skiern in die rettende Schweiz zu gelangen, wurde er jedoch von einem sehr eifrigen österreichischen Beamten festgenommen. Am 16. März 1938 wurde er vor das Landesgericht Feldkirch gebracht, das erst am 18. März 1938 auf Hitler vereidigt wurde. Man schaffte ihn ins KZ Dachau, später ins KZ Buchenwald, wo er als Leichenträger arbeiten musste - die Leichen waren mit Typhus infiziert, was den sicheren Tod bedeutete. Er starb am 16. Februar 1939 an Typhus.
Jura Soyfer gehört zu den wenigen österreichischen Autoren, die in mehr als 50 Sprachen übersetzt wurden. Der Weltuntergang ist – wie so vieles in Soyfers Werk – als Denkanstoß gedacht und spielt unmittelbar auf die Untätigkeit der Gesellschaft an. Dies war und ist immer wieder ein aktuelles Thema, denn trotz drohender Gefahren reagiert die Gesellschaft oft mit Ignoranz und Verharmlosung.